Jürgen Schiffer: Bibliotheksportrait: Die Zentralbibliothek der Sportwissenschaften (ZBS) Köln – Offensive Demonstration von Fachkompetenz (In: Erfolgreiches Management von Bibliotheken und
Informationseinrichtungen, hrsg. von Prof. Dr. Konrad Umlauf • Prof. Cornelia Vonhof, Hamburg: Dashöfer 2011, Abschn. 2.3.1)
Literaturhinweise
Jürgen Schiffer: Literaturhinweise (In: Erfolgreiches Management von Bibliotheken und
Informationseinrichtungen, hrsg. von Prof. Dr. Konrad Umlauf • Prof. Cornelia Vonhof, Hamburg: Dashöfer 2011, Abschn. 2.3.1.0)
Amendt, A. & Schiffer, J. (2004). Wissenschaftliches
Arbeiten mit Literatur im Sportstudium (Schriftenreihe der Zentralbibliothek
der Sportwissenschaften der Deutschen Sporthochschule Köln, Bd. 3). Köln:
Strauß
Ball, R. (2000). Imagebildung und Imagepflege in
Spezialbibliotheken. B.I.T. Online, 3 (4), S. 413–420
[Borkenhagen, F.] (2002). Jürgen Schiffer: Wege zur Marathon
Literatur […]. dvs-Informationen, 17 (3), S. 59 [Rezension]
[Borkenhagen, F.] (2004). Jürgen Schiffer: Wege zur
Höhentrainingsliteratur […]. dvs-Informationen, 19 (1), S. 49
[Rezension]
Decker, W. & Rieger, B. (2005). Bibliographie zum Sport
im Altertum für die Jahre 1989 bis 2002 (Schriftenreihe der
Zentralbibliothek der Sportwissenschaften der Deutschen Sporthochschule
Köln, Bd. 4). Köln: Strauß
Komorowski, M. (2002). Wege zur Marathonliteratur: eine
kommentierte Bibliografie / Jürgen Schiffer […]. IfB, 10 (2), 02-2-392
[Rezension]
Komorowski, M. (2004). Wege zur Höhentrainingsliteratur: eine
kommentierte Bibliografie = An approach to the literature of altitude
training / Jürgen Schiffer […]. IfB, 12 (1), 04-1-262 [Rezension]
Kuhlmann, D. (2003a). Wege zur Marathonliteratur: 1.888
Literaturhinweise zum Marathonlauf. Zugriff am 27. Juli 2006 unter http://www.real-berlin-marathon.com/news/show/001169
[Rezension]
[Kuhlmann, D.] (2003b). Alles zum Thema „Marathon“. DSB Presse,
(6), S. 45 [Rezension]
Kuhlmann, D. (2003c). Jürgen Schiffer: Wege zur
Marathonliteratur. Eine kommentierte Bibliografie […]. Laufzeit, (11),
S. 30–31 [Rezension]
Kuhlmann, D. (2003d). LAUFliteraTOUR (21): Jürgen Schiffer: Wege
zur Marathonliteraur […]. Laufzeit, (6), S. 45 [Rezension]
Lemke, K.-H. (1993). Bibliothek der Deutschen Sporthochschule –
Zentralbibliothek der Sportwissenschaften (ZBS). In S. Corsten (Hrsg.),
Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Band 4:
Nordrhein-Westfalen K-Z (S. 94–99). Hildesheim: Olms-Weidmann
O. A. (2003). Wege zur Marathonliteratur. Running, (Special 1),
S. 55 [Rezension]
Rösch, H. (1998). Informationsdienst in Bibliotheken – das hat
uns gerade noch gefehlt! Gedanken zur Aktualität eines alten Hutes. Buch und
Bibliothek, 50 (4), S. 220–226
Schiffer, J. (2002a). Wege zur Marathonliteratur: Eine
kommentierte Bibliografie (Schriftenreihe der Zentralbibliothek der
Sportwissenschaften der Deutschen Sporthochschule Köln, Bd. 1). Köln:
Strauß
Schiffer, J. (2002b). Band 1 der „Schriftenreihe der
Zentralbibliothek der Sportwissenschaften“ erschienen. Kurier: Informationen
der Deutschen Sporthochschule Köln, 25 (6), S. 2
Schiffer, J. (2003a). Wege zur Höhentrainingsliteratur: Eine
kommentierte Bibliografie / An approach to the literature of altitude
training: an annotated bibliography (Schriftenreihe der Zentralbibliothek
der Sportwissenschaften der Deutschen Sporthochschule Köln, Bd. 2). Köln:
Strauß
Schiffer, J. (2003b). Band 1 der „Schriftenreihe der
Zentralbibliothek der Sportwissenschaften“ erschienen. ProLibris, 8 (4),
S. 123–124
Schiffer, J. (2004). Band 2 der „Schriftenreihe der
Zentralbibliothek der Sportwissenschaften“ erschienen. Kurier: Informationen
der Deutschen Sporthochschule Köln, 27 (1), S. 2
Schiffer, J. (2006). LiteraTOR!!! Bücherkatalog zur Ausstellung
in der Zentralbibliothek der Sportwissenschaften der Deutschen
Sporthochschule Köln anlässlich der Fußball-Weltmeisterschaft 2006
(Schriftenreihe der Zentralbibliothek der Sportwissenschaften der Deutschen
Sporthochschule Köln, Bd. 5). Köln: Strauß
Steffny, M. (2002). Mammutwerk. Spiridon, 28 (12), S. 91
[Rezension]
Aufgabe und Funktion der ZBS
Jürgen Schiffer: Aufgabe und Funktion der ZBS (In: Erfolgreiches Management von Bibliotheken und
Informationseinrichtungen, hrsg. von Prof. Dr. Konrad Umlauf • Prof. Cornelia Vonhof, Hamburg: Dashöfer 2011, Abschn. 2.3.1.1)
Am Beispiel der ZBS kann gezeigt werden, dass hochqualifizierte
Informationsprodukte nicht nur ein Ergebnis der Produktpolitik sind, sondern
sich auch als Instrument der Kommunikationspolitik einsetzen lassen. Dazu
bedarf es allerdings einer offensiven Strategie.
Die ZBS ist die weltweit größte Spezialbibliothek zum Thema
‚Sportwissenschaft’ und die zentrale Fachbibliothek der Bundesrepublik
Deutschland. In ihrer Funktion als Universitätsbibliothek der Deutschen
Sporthochschule (DSHS) Köln hat sie die Aufgabe, die Studierenden und
Lehrenden bzw. Forschenden an der DSHS mit Information zu versorgen. Als
Spezialbibliothek und Sondersammelgebietsbibliothek der Deutschen
Forschungsgemeinschaft (DFG) dient die ZBS der überregionalen
Literaturversorgung. Ihr Bestand umfasst ca. 377.000 Medien (Ende 2005),
darunter 1.618 laufende Zeitschriften, ca. 2.000 Videos oder DVDs, ca. 4.300
Dissertationen und ca. 14.350 Diplomarbeiten. Die Lehrbuchsammlung umfasst
ca. 10.400 Bände.
Die Bestände der DSHS werden von der ZBS in die Verbunddatenbank
NRW (HBZ-Verbund) sowie in die Zeitschriftendatenbank (ZDB) und in die
Elektronische Zeitschriftenbibliothek (EZB) katalogisiert. Die ZBS
kooperiert mit anderen Hochschulbibliotheken (z.B. bei der Fernleihe), ist
Mitglied der Arbeitsgemeinschaft der Universitätsbibliotheken NRW (AGUB),
der Arbeitsgemeinschaft Sportwissenschaftlicher Bibliotheken (AGSB)
innerhalb der Deutschen Vereinigung für Sportwissenschaft (dvs), deren
Vorsitzenden sie auch stellt, sowie beratendes Mitglied der
Bibliothekskommission und der IuK-Tz-Kommission der DSHS. In § 15 der
gültigen Grundordnung der DSHS ist die ZBS als zentrale Betriebseinheit
verankert.
Sammelgebiete der ZBS
Jürgen Schiffer: Sammelgebiete der ZBS (In: Erfolgreiches Management von Bibliotheken und
Informationseinrichtungen, hrsg. von Prof. Dr. Konrad Umlauf • Prof. Cornelia Vonhof, Hamburg: Dashöfer 2011, Abschn. 2.3.1.2)
Die Sammelgebiete der ZBS können in allgemeine und besondere
Sammelgebiete unterteilt werden.
Allgemeine Sammelgebiete der ZBS sind die Mutterdisziplinen der
interdisziplinären Sportwissenschaft: z.B. Geschichte, Medizin, Pädagogik,
Philosophie, Politische Wissenschaft, Psychologie, Rechtswissenschaft,
Soziologie und Wirtschaftswissenschaften (soweit sportwissenschaftlich
relevant).
Besondere Sammelgebiete der ZBS sind die sportwissenschaftlichen
Teildisziplinen, Sportbereiche und Sportdisziplinen: z.B. Alterssport,
Behindertensport, Frauensport, Kinder- und Jugendsport, Freizeitsport,
Rehabilitationssport, Sportbiochemie (insbesondere in Bezug zur
Dopingproblematik), Sportbiomechanik, Sportgeschichte (einschließlich der
Quellentexte zu den historischen Formen von Leibesübungen und zur
Entwicklung ihrer Institutionen und Organisationen), Sportinformatik,
Sportmedizin (unter besonderer Berücksichtigung der Leistungsphysiologie und
Sporttraumatologie), Sportökonomik, Sportpädagogik, Sportpolitik,
Sportpsychologie, Sportpublizistik, Sportsoziologie, Trainingswissenschaft
und Bewegungslehre. Hinzu kommt Literatur zu den Olympischen Spielen sowie
praxisorientierte Literatur zu den einzelnen Sportarten sowie deren
Didaktik, Trainings- und Bewegungslehre.
Gemäß dem Sammelauftrag der ZBS sollte prinzipiell jedes
sportwissenschaftlich relevante Werk, das irgendwo in der Welt erscheint,
beschafft werden. Dennoch wurde 2002 eine Einschränkung auf folgende
Fremdsprachen vorgenommen: Englisch, Französisch, Italienisch und Spanisch.
Diese Entscheidung war insbesondere erforderlich, weil der Kauf von
sportwissenschaftlicher Literatur in ‚exotischen’ Sprachen nur auf Kosten
der Anschaffungen von Literatur in den oben genannten Fremdsprachen,
insbesondere von englischsprachiger Literatur, erfolgen könnte. Der der ZBS
von der Deutschen Forschungsgesellschaft für den Kauf
sportwissenschaftlicher Literatur des Auslands bereitgestellte Etat von ca.
52.350,– Euro (2006) reicht jedoch selbst für den Kauf der gesamten
sportwissenschaftlich relevanten Literatur in englischer Sprache nicht
aus.
Ab 2003 wurden auch rigidere Selektionskriterien im Bereich der
sportpraktischen Literatur eingeführt. Diese betreffen insbesondere den
sportartunspezifischen Fitnessbereich, aber auch einzelne besonders
publikationsintensive und damit zu ‚Publikationsredundanz’ neigende
Sportarten (wie z.B. Reiten, asiatische Kampfkünste, Baseball und Schach).
Andererseits wurden die Selektionskriterien für die ebenfalls sehr
reichhaltige Fußballliteratur vor dem Hintergrund der anstehenden
Fußball-Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland ausgeweitet. Diese Ausweitung
des Sammelschwerpunkts betrifft insbesondere den Bereich der
Fußballspielerbiografien und Vereinshistorien. Dieses Beispiel macht auch
deutlich, dass der Sport – möglicherweise im Gegensatz zu den meisten
anderen Fachgebieten – länger- oder kurzfristigen Trends unterliegt, auf die
sich eine entsprechende Spezialbibliothek in ihrer Erwerbungspolitik
einstellen muss. Diesen Schwankungen unterliegt auch die Sportwissenschaft,
was dort insbesondere dazu führt, dass die Literatur der Mutter- und
Nachbarwissenschaften – je nachdem, welcher Trend gerade dominiert –
unterschiedlich relevant und damit sammelnswert erscheint.
Insgesamt bedeuten die geschilderten Sachverhalte, dass das
(bislang allenfalls in Ansätzen schriftlich fixierte) Erwerbungsprofil der
ZBS flexibel gehandhabt und stets situationsadäquat angepasst werden muss,
um den grundsätzlich heterogenen und sich obendrein häufig ändernden
Bedürfnissen der Nutzer(innen) gerecht zu werden. Umgekehrt bedeutet dies
aber auch, dass einer prinzipiell anzustrebenden Vollständigkeit gerade in
einer sportwissenschaftlichen Spezialbibliothek von vornherein Grenzen
gesetzt sind.
Kataloge
Jürgen Schiffer: Kataloge (In: Erfolgreiches Management von Bibliotheken und
Informationseinrichtungen, hrsg. von Prof. Dr. Konrad Umlauf • Prof. Cornelia Vonhof, Hamburg: Dashöfer 2011, Abschn. 2.3.1.3)
OPAC
Über die Internetadresse http://www.zbsport.de und den Link ‚Katalog ->
Online-Katalog’ kann auf den OPAC der ZBS mit der Suchmaske für die
Recherche innerhalb des Bestandes zugegriffen werden. Über den OPAC sind
grundsätzlich alle Zeitschriften, Bücher sowie Diplomarbeiten,
Dissertationen, Videos, CD-ROMs und andere audiovisuelle Medien, die ab 1989
erworben wurden, recherchierbar. Die Suche erfolgt entweder im Gesamtkatalog
oder in bestimmten Teilkatalogen (Zeitschriftenkatalog,
Hochschulschriftenkatalog, Videokatalog oder im Teilkatalog der
Lehrbuchsammlung) über Stichworte, eine Verschlagwortung der Neuerwerbungen
erfolgt nicht. Die vor 1989 erschienene Literatur muss größtenteils im
zentralen Zettelkatalog recherchiert werden. Bislang wurden nur Teile der
älteren Bestände (so z.B. die kompletten Zeitschriften und Videos) im Zuge
der Retrokatalogisierung in den Onlinekatalog aufgenommen.
Mit Hilfe der Eingabezeile „SportPilot“ auf der Eingangsseite des
ZBS-Web-Auftritts kann übergreifend nicht nur im ZBS-OPAC, sondern auch in
anderen angebotenen Beständen recherchiert werden, so im von der ZBS
angebotenen Munzinger-Archiv (Internationales Sportarchiv), im von der ZBS
übernommenen Gießener Alterssport-Archiv, in einem Current-Contents-Dienst
sämtlicher Zeitschriften der ZBS sowie in allen Web-Seiten und in den
Presse-Mitteilungen der DSHS.
Zettelkataloge
Die Zettelkataloge der ZBS umfassen neben einigen Sonderkatalogen
(z.B. ‚Alphabetisches Verzeichnis der Radsportliteratur’ und ‚Alphabetisches
Verzeichnis der Skisportliteratur’, beide Köln 1985) und historischen
Katalogen (z.B. ‚Bücher-Verzeichnis des Archivs der Deutschen Turnerschaft’,
Leipzig 1880, 1. Nachtrag 1881 und ‚Deutsche Hochschule für Leibesübungen.
Bücherverzeichnis’, Berlin 1927) im Wesentlichen die allgemeinen Kataloge.
Hierbei handelt es sich um:
- –
den alphabetischen Benutzer- und Dienstkatalog der
Zentraleinheit (‚Hauptkatalog’; Anlage nach den Preußischen
Instruktionen (PI)),
- –
den systematischen Katalog der Zentraleinheit
(‚Hauptkatalog’; Anlage nach eigener Systematik in 68 Hauptgruppen
und diversen Untergruppen),
- –
den alphabetischen und systematischen
Zeitschriftenkatalog (Anlage nach PI; gleiche Systematik wie beim
vorigen Eintrag),
- –
den alphabetischen und systematischen Katalog der
Reichsakademie für Leibesübungen (Ordnung nach PI; gleiche
Systematik wie im systematischen Katalog der Zentraleinheit;
Literatur wird nicht im Hauptkatalog nachgewiesen),
- –
den alphabetischen und systematischen Katalog der
Bücherei der Deutschen Turnerschaft (Ordnung nach PI; alte
Systematik der Deutschen Turnerschaft; Literatur wird nicht im
Hauptkatalog nachgewiesen).
Mehrwertinformationsdienste als öffentlichkeitswirksame Sonderleistung
einer Spezialbibliothek
Jürgen Schiffer: Mehrwertinformationsdienste als öffentlichkeitswirksame Sonderleistung
einer Spezialbibliothek (In: Erfolgreiches Management von Bibliotheken und
Informationseinrichtungen, hrsg. von Prof. Dr. Konrad Umlauf • Prof. Cornelia Vonhof, Hamburg: Dashöfer 2011, Abschn. 2.3.1.4)
Die obigen Ausführungen zeigen, dass die ZBS, wie andere
Bibliotheken auch, Bücher und andere Medien sammelt, erschließt,
bereitstellt und auf diese Weise die darin enthaltenen Informationen
vermittelt. Über ihren eigenen Bestand hinausgehende Informationen macht die
ZBS zugänglich, indem sie ihren Benutzern den Zugriff auf elektronische
Publikationen und externe Informationsbestände in Datennetzen
ermöglicht.
Analog zu anderen wissenschaftlichen Bibliotheken ist jedoch ein
nicht unerheblicher Teil des ZBS-Bestandes überhaupt nicht erschlossen und
insofern auch für die Benutzer(innen) nicht oder nur schwer recherchierbar.
Dies betrifft insbesondere die Beiträge von Sammelwerken, die auch von den
(von vielen Bibliotheken zumindest zum Teil angebotenen)
Literaturdatenbanken nicht immer lückenlos erschlossen werden.
Maßnahmen, die dazu dienen, u.a. bislang nicht erschlossene
Bestandsanteile zugänglich zu machen, sind als
Mehrwert-Informationsdienstleistungen anzusehen, da sie über die
Grunddienste der Bibliotheken hinausgehen. Zu diesen Maßnahmen gehören nicht
nur die bloße Online-Erfassung der bibliografischen Daten, sondern
insbesondere die Erstellung und Herausgabe mehr oder minder verdichteter
gedruckter Informationsdienste durch die jeweiligen Bibliotheken selbst. Für
diese Aufgabe sind gerade Spezialbibliotheken prädestiniert, nicht zuletzt
aufgrund der Tatsache, dass ihr Bestand bzw. das von ihnen abgedeckte
Themenspektrum relativ begrenzt, folglich überschaubarer und gezielter
erschließbar ist. Derartige zusätzliche Informationsdienstleistungen können
auch wirksame Maßnahmen der Öffentlichkeitsarbeit sein, die dazu beitragen,
die Position und das Image der betreffenden Bibliothek in der mit ihr in
engem Kontakt stehenden ‚Scientific Community’ zu verbessern. Hierdurch wird
die Erstellung dieser Informationsdienste zusätzlich gerechtfertigt.
Als Rahmen für die Erstellung bibliothekarischer
Mehrwert-Informationsdienstleistungen dient der ZBS die im Jahr 2002 ins
Leben gerufene Schriftenreihe der Zentralbibliothek der Sportwissenschaften
der Deutschen Sporthochschule Köln.
Die Schriftenreihe der ZBS
Jürgen Schiffer: Die Schriftenreihe der ZBS (In: Erfolgreiches Management von Bibliotheken und
Informationseinrichtungen, hrsg. von Prof. Dr. Konrad Umlauf • Prof. Cornelia Vonhof, Hamburg: Dashöfer 2011, Abschn. 2.3.1.5)
Zur Konzeption der Schriftenreihe
Ein wichtiges Ziel der Schriftenreihe der ZBS besteht darin,
einen Beitrag zur Beseitigung des traditionellen bibliothekarischen
Informationsdefizits zu leisten. Durch bibliografische
Übersichtspublikationen zu unterschiedlichen sportwissenschaftlichen Themen
oder Bereichen soll auch die Literatur erschlossen werden, die über die
herkömmlichen Wege der bibliothekarischen Erschließung nicht zugänglich ist,
gleichwohl jedoch zu Bibliotheksbestand gehört. Die in dieser Reihe
erfolgenden Veröffentlichungen stellen insofern einen bibliothekarischen
Mehrwert dar. Dieser Mehrwert wird dadurch noch erhöht, dass es sich um
strukturierte und kommentierte bibliografische Darstellungen handelt. Das
heißt, die Literaturinformationen werden nicht nur alphabetisch nach
Verfasser(n) geordnet präsentiert, sondern sie werden nach Themen und
inhaltlichen Schwerpunkten in einzelnen Kapiteln und Unterkapiteln
zusammengefasst. In einem einleitenden Kommentar werden aus der Literatur
ablesbare Entwicklungen dargestellt, besonders wichtige Publikationen
hervorgehoben und andere Publikationen kritisch bewertet. Im Rahmen dieser
Evaluation werden Forschungsschwerpunkte ebenso deutlich wie
Forschungsdefizite. Derart angelegte bibliografische Darstellungen nehmen
den Charakter von State-of-the-Art-Reports oder Fortschrittsberichten an,
sie spiegeln nicht nur Erkenntnisse wider, sondern können auch selbst zum
Erkenntnisfortschritt beitragen.
Perspektivisch gesehen, soll die Reihe der ZBS jedoch nicht nur
aus bibliografischen Darstellungen bestehen, sondern es sollen auch
bibliothekarische Themen behandelt werden, die entweder einen engen
fachlichen Bezug zur Sportwissenschaft besitzen (geplant ist bspw. eine
vergleichende Bewertung sportwissenschaftlicher Literaturdatenbanken) oder
auf diese anwendbar sind. Eine fachlexikografische Publikation ist ebenfalls
in Arbeit.
In jedem Fall soll deutlich gemacht werden, dass
Fachwissenschaften und ihre Bibliotheken keine derart getrennten Bereiche
sind, dass in dem einen Bereich geforscht und in dem anderen Bereich die
gewonnenen Erkenntnisse nur gesammelt werden. Das Ziel besteht darin, zu
zeigen: Fachbibliotheken können das Wissen ihres Faches auch reflektieren
und der Fachwissenschaft vielleicht sogar den einen oder anderen Impuls
vermitteln.
Bei den ersten beiden Bänden der ZBS-Schriftenreihe handelt es
sich um Bibliografien bzw. State-of-the-Art-Reports zum Marathonlauf und zum
Höhentraining.
Zur Themenwahl der Reports
Entschließt sich eine Bibliothek zur Erstellung von
Mehrwertinformationsdiensten, so sollten die in diesen Produkten behandelten
Themen nicht nach dem Zufallsprinzip ausgewählt werden, sondern die
Themenwahl sollte anlass- bzw. bedarfsorientiert erfolgen:
„Benutzerorientierung muss darin bestehen, dass im Dienstleistungsbetrieb
Bibliothek Produkte erstellt werden, die von den Benutzern bzw. Kunden
tatsächlich benötigt werden. Die Dienstleistung wird also nicht
bedarfsunabhängig erbracht, sondern nach Marketingmethoden am Bedarf der
Benutzer ausgerichtet“ (Rösch, 1998, S. 220). Insofern erfolgte auch die
Wahl der Themen der im Folgenden vorgestellten Reports aufgrund
bedarfsbezogener Überlegungen.
Der Report Wege zur Marathonliteratur wurde in
Vorbereitung des seit 1997 jährlich in Köln durchgeführten City-Marathons,
der mittlerweile drittgrößten Marathonveranstaltung in Deutschland,
erstellt. Die sich seit etwa Mitte der 1990er Jahre explosiv entwickelnde
Marathonszene hat auch zu einer kaum noch überschaubaren Zahl und Vielfalt
einschlägiger Publikationen geführt. Es wurde daher höchste Zeit, zumindest
die Publikationen der Jahre 1990 bis 2002 übersichtlich zusammenzustellen
und damit erstmals eine gewisse Orientierung in diese ausufernde Sparte der
Sportliteratur zu bringen.
Der Report Wege zur Höhentrainingsliteratur knüpfte an
keine Veranstaltung an, behandelt jedoch ein Thema, dass im Sinne der
Ausschöpfung noch vorhandener Leistungsreserven im Hochleistungssport
bereits seit geraumer Zeit einen Interessensschwerpunkt der angewandten
Trainingswissenschaft darstellt. Dies ist u.a. auch daran erkennbar, dass im
Frühjahr 2004 in der DSHS ein eigenes Höhentrainingszentrum in Betrieb
genommen wurde.
Wege zur Marathonliteratur
Das Ziel des Reports Wege zur Marathonliteratur bestand
darin, einen möglichst vollständigen Überblick über die Literatur zu allen
Aspekten des Marathonlaufs vom Jahre 1990 bis zum Jahr 2002 zu vermitteln,
wobei die Konzentration auf den Sprachen Deutsch und Englisch lag. Andere
europäische Sprachen (wie z.B. Französisch, Italienisch und Spanisch) wurden
jedoch nicht völlig vernachlässigt.
Der Report erfüllt wichtige an derartige
Mehrwertinformationsdienste zu stellende Anforderungen. So wurden zunächst –
neben dem OPAC der ZBS – die bekanntesten sportwissenschaftlichen
Literaturdatenbanken in die Recherche einbezogen: die Datenbanken SPOLIT des
Bundesinstituts für Sportwissenschaft (BISp), Sport Discus des Sport
Information Resource Centre (SIRC), die 1995 abgeschlossene Datenbank SPOWIS
des ehemaligen Forschungsinstituts für Körperkultur und Sport (FKS) der DDR
und später des Instituts für Angewandte Trainingswissenschaft (IAT) sowie
die Datenbank sportwissenschaftlicher Internetquellen, SPONET, des IAT.
Des Weiteren wurde in den folgenden sportwissenschaftlichen
Datenbanken recherchiert: SMART Database (Literaturdatenbank des National
Sports Medicine Institute (NSMI) of the UK) und Physical Education Index
(PEI), produziert von Cambridge Scientific Abstracts (CSA).
Aufgrund der Interdisziplinarität der Sportwissenschaft wurde
auch noch in folgenden Literaturdatenbanken der Mutterwissenschaften nach
Quellen zum Marathonlauf gesucht: in MEDLINE der U.S. National Library of
Medicine (NLM) sowie im Web of Science des Institute for Scientific
Information (ISI) in Philadelphia, USA.
Der Report Wege zur Marathonliteratur umfasst unter
Einbeziehung der Ergebnisse all dieser Datenbanken und eigener
(datenbankunabhängiger) Recherchen ca. 1900 relevante Literaturhinweise und
damit mehr Literaturnachweise, als in irgendeiner einzelnen
Literaturdatenbank auch nur entfernt zu finden wären.
Dass der Report weit mehr Dokumente zum Marathonlauf nachweist,
als in einer der genannten Datenbanken enthalten sind, ist ein Hinweis auf
die Dokumentationslücken der einzelnen Datenbanken. Diese betreffen sowohl
die Inhalte von Periodika als auch insbesondere Beiträge in
Sammelwerken.
Die Lücken wurden u.a. durch das Suchen in
Literaturverzeichnissen vorliegender Marathonpublikationen geschlossen.
Durch die ‚freie’ Suche im Internet mit Hilfe von Universalsuchmaschinen
(z.B. Google) konnten zusätzliche Quellen erschlossen werden. Über 40 auf
diese Weise gefundene Websites zum Thema ‚Marathonlauf’ wurden im letzten
Kapitel des Reports übersichtlich zusammengestellt.
Eine wichtige Aufgabe von State-of-the-Art-Reports ist die
strukturierte Präsentation der hauptsächlich aus Datenbanken gewonnenen
Informationen in Form inhaltlicher Teilblöcke, da dem Nutzer auf diese Weise
ein gezielter Zugriff auf bestimmte Aspekte des Themas ermöglicht wird. Die
Komplexität des Themas ‚Marathonlauf’, in dem sich im Grunde die gesamte
Existenz des Menschen von physiologischen bis hin zu psychologischen oder
gar philosophischen Faktoren widerspiegelt, erzwang eine Unterteilung des
Reports in insgesamt 19 Hauptkapitel. Von diesen deckten allerdings nur fünf
Kapitel bereits 70 Prozent der nachgewiesenen Literatur ab.
Die Erstellung des insgesamt 553 Seiten umfassenden Reports
Wege zur Marathonliteratur erfolgte unter großem Zeitdruck. Vom
Entschluss zur Erstellung des Reports im März/April 2002 bis zur Abgabe des
korrigierten und redigierten Manuskripts an die Druckerei vergingen knapp
sechs Monate. Trotz dieser engen Terminierung wurde etwa ein Fünftel der in
diesem Report nachgewiesenen Dokumente eigens erschlossen, wozu auch in
vielen Fällen das Erstellen einer Annotation oder eines Referates
gehörte.
Eine wichtige Rolle im Report Wege zur Marathonliteratur
spielt der einleitende Kommentar, der ihn erst zu einer synoptischen
Informationsdienstleistung macht. Neben einem ersten Unterkapitel ‚Zur
Entwicklung des Marathonlaufs seit den siebziger Jahren des 20.
Jahrhunderts’, in dem Kernaussagen aus den im Hauptteil des Reports
referierten Publikationen zusammengefasst werden, enthält dieser Kommentar
noch ein weiteres Unterkapitel ‚Zur Entwicklung der Marathonliteratur’ sowie
eine Kurzzusammenstellung besonders wichtiger Publikationen. die „eine
Übersicht zur ersten Orientierung“ (Schiffer, 2002a, S. 11) liefert.
In selbstkritischer Manier wird am Ende dieser Einleitung darauf
hingewiesen, dass trotz aller Recherchen auch dieser Report keinen Anspruch
auf Vollständigkeit der präsentierten Literatur zum Marathonlauf erheben
kann, weswegen die Perspektive eines um aktuelle Literatur erweiterten und
noch verbleibende Lücken aus dem Zeitraum von 1990 bis 2002 schließenden
Nachfolgebandes eröffnet wird. „Spätestens dann dürfte der Marathonlauf die
bibliographisch am besten erschlossene Sportart sein“ (Komorowski,
2002).
Wege zur Höhentrainingsliteratur
Hinsichtlich der zu seiner Erstellung herangezogenen
Literaturdatenbanken unterscheidet sich der Report Wege zur
Höhentrainingsliteratur nicht grundsätzlich vom Report Wege zur
Marathonliteratur. Allerdings flossen aufgrund einer zusätzlichen
Recherche in der hauseigenen, öffentlich nicht zugänglichen
Literaturdatenbank des IAT nahezu 300 Datensätze in den Report ein, die
ansonsten nicht verfügbar gewesen wären.
Die wesentliche Besonderheit des Reports Wege zur
Höhentrainingsliteratur liegt in der Zweisprachigkeit. Während im
Report Wege zur Marathonliteratur (alleine schon aufgrund des
zeitlichen Drucks bei der Erstellung) das jeweils vorliegende deutsche oder
englische Verfasser- bzw. Fremdreferat übernommen oder ein deutsches Referat
eigens erstellt wurde, wurden im Report Wege zur
Höhentrainingsliteratur – falls vorhanden – das deutsche und
englische Referat ein und desselben Dokumentes untereinander wiedergegeben.
Allerdings ließen auch bei diesem Report zeitliche Faktoren nicht zu, dass
Abstracts eigens vom Verfasser übersetzt wurden, vielmehr wurde gezielt nach
vorliegenden Übersetzungen gesucht, die jedoch zum Teil überarbeitet wurden.
Systematisch ins Deutsche übersetzt wurden – wie auch bereits bei Wege
zur Marathonliteratur – nur fremdsprachige Titel.
Aufgrund der angestrebten, möglichst durchgängigen
Zweisprachigkeit wurde auch die resümierend-kommentierende Einleitung der
Wege zur Höhentrainingsliteratur in deutscher und englischer
Sprache verfasst. In dieser Einleitung werden Kernaspekte und -fragen des
Höhentrainingsdiskurses kurz umrissen (vgl. Schiffer, 2003a, S. 5–17). Die
Literaturangaben zu diesem einleitenden Überblick sind wie bei Wege zur
Marathonliteratur als Kurzbibliografie zur ersten Orientierung
aufzufassen.
Obwohl nicht so differenziert wie bei Wege zur
Marathonliteratur, erzwang auch der thematisch eher eingeschränkte
Report Wege zur Höhentrainingsliteratur eine differenzierte
Untergliederung. Allerdings verfallen auf nur zwei der insgesamt acht
Hauptkapitel 651 der insgesamt dokumentierten 885 Publikationen.
Einen erheblichen Mehrwert stellt eine beigefügte CD-Rom dar, die
den Text von Wege zur Höhentrainingsliteratur im PDF-Format enthält. Sie
ermöglicht den gezielten Zugriff auf einzelne Stichwörter, was in der
Printversion in diesem Ausmaße nicht möglich ist.
Insgesamt erscheint der Report Wege zur
Höhentrainingsliteratur als die potenzielle Endstufe dessen, was
eine Spezialbibliothek als verdichteten gedruckten Informationsdienst
anbieten kann. Zwar ist das Kriterium ‚Vollständigkeit’ stets relativ zu
sehen und insofern immer noch steigerungsfähig, aber eine weitere
inhaltliche Verdichtung würde die Ebene bibliothekarischer Dienstleistungen
verlassen und dazu führen, dass sich das Produkt in die Richtung eines
eigentlichen Forschungsberichts weiterentwickelt. Die Erstellung derartiger
Informationsprodukte würde allerdings die Leistungskapazität selbst einer
Spezialbibliothek möglicherweise sprengen.
Bibliothekarische Mehrwertinformationsdienste als Maßnahme der
Öffentlichkeitsarbeit
Abgesehen davon, dass die in der Schriftenreihe der
Zentralbibliothek der Sportwissenschaften der Deutschen Sporthochschule Köln
bislang erschienenen bibliografischen Reports selbstverständlich durch ihre
Inhalte – wie jede andere Publikation auch – auf Nutzer(innen) wirken und
bei ihnen einen bestimmten Eindruck von der sie herausgebenden Institution
erzeugen, gibt es auch noch weitere Aspekte, die – direkt oder indirekt mit
den Reports verknüpft – öffentlich wirksam werden und eine imageformende
Funktion haben.
Äußere Gestaltung und Titelwahl der Reports
Zu den öffentlichkeitswirksamen Aspekten der Reports gehört
zunächst ihre äußere Aufmachung, was neben der grafischen Gestaltung des
Umschlags auch die Wahl des Titels betrifft. So wurde bei der Wortwahl eine
allzu ‚bibliothekarische’ Konnotation bewusst vermieden. Diese hätte bei
vielen Nutzern/Nutzerinnen möglicherweise den Eindruck einer gewissen
‚Trockenheit’ des Inhalts erzeugt und damit abschreckend gewirkt. Man könnte
auch sagen, dass versucht wurde, sowohl mit der Titelwahl als auch der
Gestaltung des Buchcovers dem von Ball konstatierten „Negativimage von
Bibliothek und Bibliothekar“ (2000, S. 416) entgegenzuwirken. Insofern
wurden Wörter wie Bibliografie, Literaturübersicht oder ähnliches
vermieden. Auch die Bezeichnung State-of-the-Art-Report schied aus,
weil davon ausgegangen wurde, dass viele Nutzer(innen) sich vermutlich
hierunter nichts Rechtes vorstellen können. Die Wortwahl „Wege zur …“
erschien vergleichsweise ‚unkompliziert’, pragmatisch, weil der Zielsetzung
der Publikationen genau entsprechend, und vor allem eher motivierend als
abschreckend. So verspricht der Anspruch, ‚Wege zu eröffnen’, Hilfe bei der
vielen Nutzern/Nutzerinnen als lästig und schwierig erscheinenden
Literaturrecherche. Das Gleiche trifft (im Falle des Reports Wege zur
Höhentrainingsliteratur) auf die englische Übersetzung des Titels
zu: Sich einer Sache oder einem Thema ‚anzunähern’ („An Approach to …“)
klingt eher Barrieren abbauend als aufbauend.
Bei der grafischen Gestaltung wurde Wert auf farblich attraktive
Umschläge gelegt, die nicht wie bei vielen Publikationen bibliografischer
Art im wahrsten Sinne des Wortes an ‚graue Literatur’ erinnern. Titelfotos
oder -grafiken sollten in jedem Fall einen Bezug zum Sachthema aufweisen.
Dies fiel beim Report Wege zur Marathonliteratur nicht schwer –
Szenenfotos von Marathon- oder anderen Straßenläufen sind leicht verfügbar
und können zur Not auch bei den heutzutage zahlreichen Laufveranstaltungen
selbst angefertigt werden. In diesem Fall diente ein Foto des jährlich von
der DSHS veranstalteten Halbmarathons als Vorlage, die dann mit Hilfe eines
einschlägigen Computerprogramms grafisch gestaltet wurde (siehe: http://zb-sport.dshs-koeln.de/Schriftenreihe/Band-01.html).
Im zweiten Fall, beim Report Wege zur
Höhentrainingsliteratur, war es erheblich schwieriger, an ein dieses
Thema widerspiegelndes Foto heranzukommen. Immerhin sollte ja hier nicht nur
der Sport- bzw. Trainingsaspekt zum Ausdruck kommen, sondern es sollte
ebenfalls deutlich werden, dass in der Höhe trainiert wird. Über eine an der
DSHS bestehende Verbindung gelang es schließlich, den ehemaligen
Weltklasselangstreckler und 5000-m-Olympiasieger Dieter Baumann zu
kontaktieren, der ein Foto von einem seiner Höhentrainingslager in St.
Moritz (Schweiz) zur Verfügung stellte. Insofern konnten nicht nur die
Aspekte ‚Training’ und ‚Höhe’ miteinander verbunden werden, sondern ein
bekannter Sportler diente als zusätzlicher Blickfang (siehe: http://zb-sport.dshs-koeln.de/Schriftenreihe/Band-02.html).
Präsentation der Reports in der Öffentlichkeit
Als erste Maßnahme der Präsentation der Reports in der
Öffentlichkeit wurden sowohl im Falle des Marathon- als auch des
Höhentrainings-Reports entsprechende Aushänge an den wichtigsten schwarzen
Brettern nicht nur innerhalb der ZBS, sondern auch in den Fluren der
Sporthochschule selbst angebracht. Unter der Überschrift „Neu in der ZBS“
wurden die jeweiligen Umschlagseiten präsentiert.
Eine besonders effektive Maßnahme war die Präsentation des
Reports Wege zur Marathonliteratur anlässlich des am 5. Oktober
2002 – wie jedes Jahr am Tag vor dem Kölner City-Marathon – durchgeführten
Marathonlauf-Kongresses, der in jenem Jahr im größten Hörsaal der DSHS vor
etwa 300 Zuhörern und Zuhörerinnen stattfand. In diesem Rahmen wurden der
Report und die damit verbundene Intention nicht nur vorgestellt, sondern dem
Regierungspräsidenten des Regierungsbezirks Köln, Jürgen Roters, wurde auch
ein Exemplar des Reports überreicht.
Vorstellung oder Rezension der Reports in verschiedenen Periodika
und/oder auf Websites und weitere PR-Aktionen
Vorgestellt wurden die beiden Reports, Wege zur
Marathonliteratur und Wege zur Höhentrainingsliteratur, auch
im Kurier der Deutschen Sporthochschule Köln (Schiffer, 2002b;
Schiffer, 2004), der mit einer Auflage von ca. 2.500 Exemplaren nicht nur
hochschulintern, sondern bundesweit an ausgewählte Personen, Institutionen
und Pressestellen verteilt wird. Er ist auch im Internet über die Homepage
der Sporthochschule, www.dshskoeln.de
(-> Pressestelle -> Publikationen), zugreifbar. Die
Präsentation der Wege zur Marathonliteratur wurde zusätzlich in
ProLibris, dem Organ des Verbandes der Bibliotheken des Landes
Nordrhein-Westfalen (VBNW), abgedruckt (Schiffer, 2003b). Eine
vergleichsweise sehr hohe Publizität erfuhr dieser Report des Weiteren über
eine Rezension, die auf der Homepage des Berliner Real-Marathons
veröffentlicht wurde (Kuhlmann, 2003a). Darüber hinaus wurde der Report
Wege zur Marathonliteratur in folgenden Periodika rezensiert bzw.
vorgestellt: in der Laufzeitschrift Spiridon (Steffny, 2002), in den
dvs-Informationen ([Borkenhagen], 2002), in der Laufzeitschrift
Running (o. A., 2003), in der DSB Presse ([Kuhlmann],
2003b), in der Laufzeitschrift Laufzeit (Kuhlmann, 2003c &
2003d) sowie im Online-Besprechungsorgan IfB (Informationsmittel für
Bibliotheken) (Komorowski, 2002).
Der Report Wege zur Höhentrainingsliteratur wurde nicht
nur, wie oben erwähnt, im Kurier der Deutschen Sporthochschule Köln,
sondern auch noch in den dvs-Informationen ([Borkenhagen], 2004) und
in IfB (Komorowski, 2004) erwähnt bzw. besprochen.
Die Vorstellungen und Rezensionen der von der ZBS herausgegebenen
Reports sind ein Indiz dafür, dass diese Produkte in der Fachöffentlichkeit
wahrgenommen werden. Da der Tenor all dieser Beiträge – von einigen
kritischen, aber konstruktiven Anmerkungen abgesehen – positiv ist, kann
auch davon ausgegangen werden, dass die Reports tatsächlich dazu beitragen,
in der Öffentlichkeit das Bild einer kompetenten, sich aktiv in den
Fachdiskurs einbringenden Spezialbibliothek zu formen.
Zu den mit der Publikation der Reports verbundenen PR-Effekten
gehören auch Aktionen, die diese nicht unmittelbar betreffen, aber von ihnen
ausgelöst wurden. So wurde der Verfasser des Reports Wege zur
Marathonliteratur in Folge der Veröffentlichung von einer Reporterin
des Westdeutschen Rundfunks um ein Interview zu Handbüchern für Läufer
gebeten. Das Interview wurde Anfang 2003 aufgezeichnet und am 14. Juni 2003
unter dem Titel „Warnung vor der Durststrecke – worauf bei Laufratgebern zu
achten ist“ in der Sendung Quintessenz des Senders WDR 2 ausgestrahlt.
Fazit
Jürgen Schiffer: Fazit (In: Erfolgreiches Management von Bibliotheken und
Informationseinrichtungen, hrsg. von Prof. Dr. Konrad Umlauf • Prof. Cornelia Vonhof, Hamburg: Dashöfer 2011, Abschn. 2.3.1.6)
Die Erstellung bibliografischer Reports durch eine
Spezialbibliothek kann dieser in mehrfacher Hinsicht dienlich sein. So
können mit Hilfe derartiger Reports nicht nur spezielle
Informationsbedürfnisse der Nutzer befriedigt und Erschließungslücken
geschlossen werden, sondern eine Spezialbibliothek kann durch sie auch ihre
Fachkompetenz nach außen hin sichtbar machen und auf diese Weise Vertrauen
bilden.
Die ZBS der DSHS Köln setzt im Rahmen ihrer Schriftenreihe
konsequent auf dieses Potenzial bibliothekarisch-sportwissenschaftlicher
Publikationen. Bei Band 4 der Schriftenreihe handelt es sich um eine
Bibliographie zum Sport im Altertum für die Jahre 1989 bis 2002
(Decker & Rieger, 2005), bei Band 5 um einen Bücherkatalog zur
Ausstellung in der Zentralbibliothek der Sportwissenschaften der
Deutschen Sporthochschule Köln anlässlich der Fußball-Weltmeisterschaft
2006 (Schiffer, 2006). Die Präsentation dieses Bandes erfolgte im
Rahmen der Eröffnung der Buchausstellung „LiteraTOR!!!“, die parallel zu den
in Deutschland (u.a. auch in Köln) stattfindenden Fußball-WM-Spielen einen
Einblick in die mit ca. 10.000 Büchern wohl weltweit umfassendste
Fußballbüchersammlung der ZBS vermittelt. Ein die Präsentation von Band 5
begleitender Vortrag mit dem Titel „Fußball als Kulturgut“ untermauerte,
dass die ZBS sich nicht nur bibliothekarisch, sondern auch inhaltlich mit
dem Thema Fußball auseinandersetzt.
Die Ausstellung „LiteraTOR!!!“ ist im Übrigen Bestandteil eines
bereits seit mehreren Jahren realisierten Konzepts der ZBS, ihre Bestände
nicht nur im Magazin oder Freihandbereich vorzuhalten, sondern diese auch –
fachkompetent ausgewählt und strukturiert – in Bezug zu aktuellen
Sportereignissen der Öffentlichkeit zu präsentieren. Nach Buchausstellungen
zum Laufsport (im Oktober 2002), Golf (April 2003), Wintersport (Januar
2004) war bereits im Mai 2004 eine Ausstellung neuer Fußballbücher in
Begleitung der Fußball-Europameisterschaft 2004 durchgeführt worden.
Besondere Publizität erfuhr die Buchausstellung „LiteraTOR!!!“ auch durch
zwei diesbezügliche Rundfunkberichte bwz. -interviews (im WDR 5 am 23. Mai
2006 und im WDR 2 am 26. Mai 2006).
Bei Band 3 der ZBS-Schriftenreihe handelt es sich um eine
wissenschaftspropädeutische Publikation mit dem Titel Wissenschaftliches
Arbeiten mit Literatur im Sportstudium (Amendt & Schiffer,
2004). Dieser Band ist aus einer bereits seit mehreren Jahren von
Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen der ZBS durchgeführten Lehrveranstaltung
‚Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten’ im Rahmen des
sportwissenschaftlichen Grundstudiums hervorgegangen und hat sich
mittlerweile zum ‚Standardwerk’ für wissenschaftliches Arbeiten (nicht nur)
an der DSHS entwickelt (siehe z.B. die Literaturempfehlung des Fachbereichs
Sportwissenschaft Münster unter: http://www.uni-muenster.de/sportwissenschaft/paedagogik/wissarbeitlitempfehl.pdf).
Auch dies bestätigt den Erfolg des Einsatzes der ZBS um nach außen hin
wahrnehmbare Fachkompetenz.