Jens Neumann: Checkliste Bibliotheksfusionen (In: Erfolgreiches Management von Bibliotheken und
Informationseinrichtungen, hrsg. von Prof. Dr. Konrad Umlauf • Prof. Cornelia Vonhof, Hamburg: Dashöfer 2011, Abschn. 3.9.5.8)
Die hier ausgeführte Checkliste ist ein Vorschlag. Im
Einzelfall und auch von Situation zu Situation in einem Fusionsprozess
selbst werden die zu überprüfenden Aspekte und Teilaspekte individuell
angepasst und gewichtet werden müssen.
1. Allgemeines
Vor Beginn einer Maßnahme sollten einige grundlegende Aspekte
geklärt werden. Aufgrund dieser Basisaspekte kann dann im zweiten
Schritt ein Plan zur Durchführung der Fusion aufgestellt werden.
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Ziele der Fusion, z.B.: Neue Marke? Neuer Standort?
Neue Produkte? Neue Medien? Kostenersparnis? Neue Betriebsform?
Ausweitung? Schrumpfung? Welche zukünftigen Entwicklungen sollen
zu späterem Zeitpunkt möglich gemacht werden?
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Gewichtung der Ziele: Welches Ziel hat höchste
Priorität und daher das „Recht“, sich im Falle von
Zielkonflikten durchzusetzen?
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Einbindung aller Beteiligten: Mitarbeiter,
Unterhaltsträger, Kunden, externe Dienstleister
(bibliothekarisch, baulich, denkmalpflegerisch), weitere.
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Auflistung der Einflussfaktoren: Zeit, Ressourcen
(Geld und Personal), Bau und Lieferung.
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Alternativen: Kooperation, Teilkooperation, getrennte
Aufgabenverteilung.
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Zwischenschritte? (z.B. Zwischenlagerung in anderen
Gebäuden.)
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Liegen alle nötigen Informationen vor? Wenn nicht,
wie und wie schnell sind diese zu bekommen? Wenn die
Informationen mit allen verfügbaren Mitteln im verfügbaren
Zeitrahmen nicht zu bekommen sind: Kann man auf sie – vorläufig
– verzichten? (z.B. Gebäudezustand, Nutzerzählungen, bei
mehrjährigen Maßnahmen Ressourcenzuweisungen in späteren
Jahren.)
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Auslöser der Veränderungsbestrebungen. (intern,
extern – Veränderungen beim Träger/Obersystem, baulich,
sachlich, personell, politisch)
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Besteht in irgendeinem Schritt die Notwendigkeit,
externe Mediatoren hinzuzuziehen?
2. Planung
Die Planung ist abhängig von der Zielformulierung. Z.B. kann
bei einer schnellen Veränderung ein Provisorium nötig werden; beim
Neubau auf der grünen Wiese entfällt der Denkmalschutz, bei begrenzten
Ressourcen sind nur begrenzte Effekte zu erreichen etc.