Konrad Umlauf: Werbemittel, Werbeträger: Profildienste (In: Erfolgreiches Management von Bibliotheken und
Informationseinrichtungen, hrsg. von Prof. Dr. Konrad Umlauf • Prof. Cornelia Vonhof, Hamburg: Dashöfer 2011, Abschn. 7.5.3)
Unter
Profildiensten seien hier verstanden:
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Auswahlverzeichnisse,
- –
Neuerwerbungslisten,
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SDI-Dienste (selective dissemination of information, alerts,
die Informationseinrichtung bzw. die Bibliothek selektiert laufend
anhand eines mit den Kunden vereinbarten Interessenprofils relevante
Neuerscheinungen, hauptsächlich Zeitschriftenaufsätze aus Datenbanken,
und liefert die bibliografischen Daten mit Inhaltsreferaten – bei
Monografien Inhaltsverzeichnissen – oder auch gleich die
Volltext-Dokumente an die Kunden),
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Current-Contents-Dienste (die Informationseinrichtung bzw.
die Bibliothek selektiert laufend anhand eines mit den Kunden
vereinbarten Interessenprofils die Inhaltsverzeichnisse relevanter
Zeitschriften, und liefert die Kopien oder Scans an die Kunden).
SDI-Dienste und Current-Contents-Dienste werden teilweise nicht als
Werbung für eine Dienstleistung, sondern als Dienstleistung selbst verstanden.
Diese Sicht übersieht, dass die Kunden in aller Regel die Volltexte bzw. die
komplette Information suchen, nicht nur bibliografische Information
(Meta-Daten). Die Dienstleistung selbst ist der Dokumentlieferdienst bzw. die
Ausleihe. Deshalb kommt es darauf an, die Werbung möglichst bequem und effizient
(am besten mittels eines Mausklicks) mit der Dienstleistung zu verknüpfen. In
gedruckten Auswahlverzeichnissen sind Signaturen und Hinweise auf
Ausleihmodalitäten unverzichtbar.
Bei Fachinformation kommt es vor allem auf die sachliche
Zusammenfassung des Inhalts an, damit der Kunde prüfen kann, ob er das ganze
Dokument lesen soll. Bei Freizeit- und Ratgeberangeboten geht es dagegen primär
darum, Appetit zu machen, Erwartungen zu wecken, Nutzen für die Zielgruppe
herauszustellen. Die bibliografischen Angaben allein sind wenig attraktiv. Zu
diesen müssen Inhaltsreferate hinzutreten. Unverzichtbar sind die Nennung der
Bibliothek bzw. Informationseinrichtung und Daten zu ihrer Erreichbarkeit
(Adresse, Telefon, E-Mail, Internet-Adresse, Öffnungszeiten,
Ansprechpartner).
Verbreitet ist heute, derartige Dienste im Internet bzw. per EMail
anzubieten. Die Verbreitung wird dadurch außerordentlich kostengünstig. Auch
Print-Materialien müssen primär außerhalb der Bibliothek verbreitet werden.
Wichtig bei Print-Materialien ist über die titelbezogene Information hinaus eine
allgemeine werbliche Darstellung der Bibliothek bzw.
Informationseinrichtung.
Materialien Öffentlicher Bibliotheken können bevorzugt verbreitet
werden in:
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Wartezimmern von Ärzten und Anwälten,
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Sparkassenräumen,
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VHS-Räumen oder gezielte Verteilung spezieller Werbung über
die VHS-Dozenten,
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Räumen von Kultureinrichtungen wie Museen oder Theater,
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Einzelhandelsgeschäften,
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Friseurläden.
Bei Hochschulbibliotheken kann man vor allem denken an:
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Mensa,
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Aufenthaltsräume für Studierende,
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Immatrikulationsbüro,
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PC-Pool des Rechenzentrums,
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Sprachlabore,
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Medienzentren (sofern sie nicht in die Bibliothek integriert
sind).
Stand: 11/2002
Quelle: Verlag Dashöfer GmbH