: Dienstleistungskonzeption (In: Erfolgreiches Management von Bibliotheken und Informationseinrichtungen, hrsg. von Prof. Dr. Konrad Umlauf • Prof. Cornelia Vonhof, Hamburg: Dashöfer 2015, Abschn. 2.1.5)
In der Phase der Dienstleistungskonzeption erfolgt die Feinplanung der zukünftigen Dienstleistung auf Basis der in der Anforderungsanalyse gewonnenen Daten. Das Produkt wird mit seinen Funktionen gestaltet und anschließend in ein Prozessmodell überführt.
Die Methode des Service Blueprints bietet sich an, um alle Aktionen und Interaktionen des Kunden zu visualisieren und nicht den eigenen Ablauf, sondern den Kunden in den Mittelpunkt der Überlegungen zur Produktentwicklung zu rücken. Hierzu werden die Handlungen des Kunden und dessen physische Rückmeldungen (Bestätigungsmail, Abrechnung etc.) in ein Handlungsschema eingetragen. Ebenso werden für den Kunden sichtbare Leistungen des Service-Ausführenden und unsichtbare Prozesse und Stützprozesse in einer eigenen Kategorie visualisiert. Dies kann handschriftlich oder unterstützt mittels Softwaretools wie https://canvanizer.com/ erfolgen.
Mittels des Service Prototyping lässt sich ein erster Eindruck von der vollständigen Dienstleistung gewinnen. Der Prototyp dient zentral zur Kommunikation über die weitere Entwicklung. Hierzu wird die Dienstleistung und deren Ablauf, z. B. über Storyboards oder mittels anderer Methoden visualisiert und erlebbar gemacht.
Checkliste Dienstleistungskonzeption
Welchen Anteil der Dienstleistungserbringung kann der Kunde übernehmen?
→ Kundenintegration in die Dienstleistungsproduktion
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Welche Leistungsmerkmale soll die Dienstleistung garantiert aufweisen?
→ Definition von Dienstleistungsstandards
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Welche zusätzlichen Dienstleistungen lassen sich an bestehende Produkte koppeln?
→ Ableitung von Dienstleistungen zu angebotenen Produkten
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Werden Dienstleistungen an unterschiedliche Gruppen abgesetzt?
→ Einführung einer personenbezogenen Differenzierung, Anpassung an die besonderen Kundenbedürfnisse
→ Einführung einer räumlichen Differenzierungsstrategie
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Lassen sich preisliche oder sonstige Anreize schaffen um auch in auslastungsschwachen Zeiten die Auslastung zu erhöhen?
→ Einführung einer zeitlichen Anreizdifferenzierung z. B. mehr Beratungszeit
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Haben Kunden unterschiedliche Erwartungen hinsichtlich der zu erbringenden Leistung?
→ Differenzierung aufgrund des erbrachten Leistungsniveaus z. B. in Preis, Zeit, Qualität
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Verlangen Ihre Kunden nach Sicherheit?
→ z. B. Preisbündelung durch Festpreise, Flatrates, Mitgliedschaften, Abos etc. oder Servicegarantien z. B. hinsichtlich Antwortzeit, Qualität, Qualifikation der Mitarbeiter etc.
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Entspricht das eingesetzte Personal in Qualität und Quantität den Kundenerwartungen?
→ Schulung des Personals bzw. flexibler Einsatz zusätzlicher Personalressourcen, Prüfung des Outsourcings einzelner Prozessschritte
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